Vereinsgeschichte

Das Wichtigste in Kürze

1975

Vereinsgründung: Die Liberalisierung der Abtreibung durch die Strafrechtsreform, die sogenannte Fristenregelung, nahm 1975 in Tirol eine Gruppe von Frauen und Männern zum Anlass, den unabhängigen Verein Aktion Leben Tirol zu gründen. Dr. Heinrich Juen wurde zum ersten Obmann gewählt. Als unabhängiger Verein verschrieb sich Aktion Leben Tirol dem Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Schon damals war der Schwerpunkt der Arbeit der Schutz des ungeborenen Lebens.

1989

nahm man von der Forderung einer Verschärfung der strafrechtlichen Bestimmungen bei Abtreibung Abstand – in der festen Überzeugung, damit keine Kinder retten zu können.

1990

 beteiligte sich Aktion Leben Tirol an der bundesweiten “Offensive für das Leben”. Dabei wurden Maßnahmen zur Vermeidung von Abtreibungen angeregt, wie z.B. der Ausbau von Beratungsstellen und die Förderung des Lebens mit Kindern.

1994

wurde Dr. Johann Hager Obmann von Aktion Leben Tirol.

1995

Neue Techniken und Möglichkeiten der Medizin wurden zur Gefahr für den Lebensschutz. Vorgeburtliche Diagnostik, die künstliche Befruchtung und das Klonen wurden weiterentwickelt. Es zeigte sich bald, dass sich damit neue ethische Grundfragen stellen: – Ist menschliches Leben mit Behinderung weniger (lebens)wert? – Darf ein Mensch gezeugt (oder erzeugt) werden, um anderen in Form von Ersatzteillagern zu dienen? Im selben Jahr startete Aktion Leben Tirol die Patenschaftsaktion “Willkommen Baby”.

1995

Neue Techniken und Möglichkeiten der Medizin wurden zur Gefahr für den Lebensschutz. Vorgeburtliche Diagnostik, die künstliche Befruchtung und das Klonen wurden weiterentwickelt. Es zeigte sich bald, dass sich damit neue ethische Grundfragen stellen: – Ist menschliches Leben mit Behinderung weniger (lebens)wert? – Darf ein Mensch gezeugt (oder erzeugt) werden, um anderen in Form von Ersatzteillagern zu dienen? Im selben Jahr startete Aktion Leben Tirol die Patenschaftsaktion “Willkommen Baby”.

1996

war die Unterschriftenaktion “Bevor es zu spät ist” die Reaktion auf das erste geklonte Schaf “Dolly”.

1998/99

führte die Diskussion um die Zulassung der Abtreibungspille “Mifegyne” zur Bürgerinitiative “Für das Leben: Ja zu Beratung und Hilfe, Nein zur Abtreibungspille”.

2004

wurde mit der Parlamentarischen Bürgerinitiative “Für Menschenwürde und gegen Experimente mit dem Leben” ein generelles Klonverbot, die Nichtzulassung der Präimplantationsdiagnostik zum Zweck der Selektion von Embryonen sowie die Unterstützung der Forschung an adulten Stammzellen statt der Forschung an embryonalen Stammzellen gefordert.

2005

konnten wir das 30-jährige Bestehen unseres Vereins feiern: Bischof Scheuer zelebrierte die Hl. Messe, Univ.Porf. DDDr. Clemens Sedmak hielt einen Vortrag zum Thema “Lebensschutz: Für eine konsistente Ethik des Lebens”.

2006

 erreichte die Nachfrage nach unseren Unterrichtseinheiten einen neuen Höchststand. So konnten wir 1464 SchülerInnen in 99 Unterrichtseinheiten für Themen des Lebensschutzes sensibilisieren.

2007

Die Landesnachtwallfahrt mit Bischof Dr. Scheuer am Locherboden wurde von uns zum Thema „Mensch von Anfang an – Mensch ein Leben lang” inhaltlich gestaltet.
Bei der Podiumsdiskussion „Adoption – Chance für Kinder, Eltern und Adoptiveltern” wurden vielfältige Anregungen und Probleme angesprochen.
Corporate design: Das äußere Erscheinungsbild von Aktion Leben Österreich und der einzelnen Bundesländervereine wurde vereinheitlicht.

2008

gab es zwei Schwerpunkte: Ausstellung „Leben erleben – dem Anfang auf der Spur”: Ca. 2.500 BesucherInnen folgten unserer Einladung zu einer faszinierenden Reise durch das vorgeburtliche Leben. Die Parlamentarische Bürgerinitiative „Mit Kindern in die Zukunft” war mit 62.550 UnterzeichnerInnen ein großer Erfolg! Die Forderungen lauteten: Einrichtung eines öffentlich finanzierten Hilfsfonds für Schwangere in Not, ständige Werbung für Schwangerenberatung, vielfältige Unterstützungen für Eltern von Kindern mit Behinderung und bestmögliche Kinderbetreuung.

2009

gab es ca. 2.700 begeisterte BesucherInnen bei unserer Ausstellung “Leben erleben – dem Anfang auf der Spur”. Die Parlamentarische Bürgerinitiative „Mit Kindern in die Zukunft” mündete in der Postkartenkampagne an den Bundes- und Vizekanzler “Ich bin einzigartig. Sie auch?”. Gefordert wurde, dem grundsätzlichen Bekenntnis, Kinder seien mit all ihren Eigenschaften (auch mit Behinderung) in der Gesellschaft willkommen, endlich auch Taten folgen zu lassen. Unsere Proteste gegen die Rezeptfreistellung der “Pille danach” durch den Gesundheitsminister blieben leider ungehört.

2010

stand der “Tag des Lebens” unter dem Motto “Die Überraschung des Lebens”. Als Symbol dafür, dass das Leben ein einzigartiges Geschenk voller Überraschungen ist, wurden österreichweit Überraschungspakete verteilt. Weitere wichtige Themen waren die Grundrechte des Kindes vor, während und nach der Geburt, die Rolle der Väter und die vieldiskutierte Problematik “Kind als Schaden”.

2011

In den letzten Jahren wurden Werbung für Beratung, Beratung im Zuge der Bildung, nichtmaterielle Hilfe in den verschiedenen modernen Kommunikationsformen etc. immer wichtiger und mussten weiter verstärkt werden. Aus einer politischen Bewegung gegen die §§ 96 und 97 des Strafgesetzbuches ist längst ein mildtätiger Verein geworden, der primär mit der Einstellung „Wir sind für dich da” das Ziel erreichen will, Schwangerschaftsabbrüche zu vermeiden. Weiters wurden Veranstaltungen zu den Themen Pränataldiagnostik und der Rolle der Väter in der Familie organisiert.

2012

wurde unser neuer Schwangerschaftskalender “Vom Wunder des Werdens und Wachsens – die vorgeburtliche Entwicklung des Kindes” entworfen.
Die Fürsorge für schwangere Frauen und deren Kinder in Notlagen, deren Beratung und Unterstützung sowie Bildung und Stärkung des Bewusstseins von der Unteilbarkeit des Menschenrechtes auf Leben sind weiterhin unsere Hauptaufgaben, das Beratungsleitbild wurde neu erstellt.

2013

nahmen die Nachfrage nach Beratungen und die Unterstützung im Rahmen unserer Patenschaftsaktion “Willkommen Baby” weiterhin stark zu. Neben der Gestaltung von Workshops und Unterrichtseinheiten rund um die Problematik und Hilfsmöglichkeiten beim Schwangerschaftskonflikt, Sexualität und Pränataldiagnostik wurde auch die neu konzipierte Ausstellung “LebenErleben” zum vorgeburtlichen Leben gut angenommen. Interessante Einblicke boten sich für uns bei einer Führung durch die Gynäkologie und Geburtenstation der Universität Innsbruck. Frau Keuschnigg wurde mit dem Lilie Woman Award als “Mutter des Jahres” ausgezeichnet.

2014

 forderten wir im Rahmen der PBI “Fakten helfen” die anonyme Erhebung von Zahlen und Motiven zu Schwangerschaftsabbrüchen. Die Beratungsstelle wurde ins ISD Wohnheim “Innere Stadt” verlegt. Die steuerliche Absetzbarkeit der Spenden (Reg.Nr.: SO 2487) wurde vom Finanzminiserium zuerkannt.

2015

Die PBI “Fakten helfen” wurde fortgesetzt. 125 Beratungen für Schwangere und Familien wurden in Anspruch genommen. aktion leben tirol feierte sein 40-jähriges Jubiläum mit einem Vortrag und Diskussion zum Thema “Lebensfreundliche Arbeitswelt – Verantwortung von Unternehmen für Familien” von Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal, einer Jubiläumsfeier und einem Benefizkonzert mit Alice Okoh. Großer Einsatz und Kritik bei der Novelle des Fortpflanzungsmedizingesetzes;

2016

setzten sich die Bemühungen um die PBI “Fakten helfen” fort. Die Fortpflanzungsmedizin mit ihren Vorteilen, aber auch Risiken und Nachteilen sowie Schwangerschaftskonflikt und vorgeburtliche Bindung waren relevante Themen. Die “Überraschungspakete” zum “Tag des Lebens” wurden vermehrt auch in Pfarren angeboten.

2017

boten wir die Ausstellung “LebenErleben” neben Innsbruck auch in Breitenwang und Lienz an. Unter dem Motto “Mit Sachspenden Hoffnung schenken” nahmen wir an der Initiative “Offene Herzen” des Bischof-Stecher-Gedächtnisvereins für mehr Herzlichkeit teil. Die Einführung der Spendenmeldung an das Finanzamt durch den Verein war sehr arbeitsintensiv. Fortbildung zur “vorgeburtlichen Beziehungsförderung”, Schwangerenberatung und Auseinandersetzung mit Themen wie Pränataldiagnostik und Spätabtreibungen waren wichtige Aufgaben.

2018

wurde die beliebte Ausstellung “LebenErleben” neu angeschafft, damit wir sie flexibler für verschiedene Schulen anbieten können. Die PBI “Fakten helfen” und seine Berücksichtigung im österreichischen Parlament beschäftigte uns weiterhin. Das Projekt “Mit Sachspenden Hoffnung schenken” wurde wie 2017 durchgeführt. Schwangerenberatung war ein wichtiger Teil unserer Arbeit.

2019

haben wir unser Schwangerenberatungsangebot erweitert: Die “Vorgeburtliche Beziehungsförderung – Bindungsanalyse”  ermöglicht eine tiefe Beziehung und emotionale Bindung zum Baby – schon vor der Geburt. Die Ausstellung “LebenErleben” wurde mit dem österreichischen Kinderschutzpreis MYKI in der Kategorie „Förderung der körperlichen und seelischen Entwicklung” ausgezeichnet. Bundeskanzlerin Bierlein überreichte die Urkunde. Auch unsere Workshops in Schulen sind gefragt. Ein Teil der Einnahmen aus einem Benefizkonzert des Orchesters der Musikfreunde Innsbruck, organisiert vom Lions Club Innsbruck Ambras mit Versteigerung eines Bischof-Reinhold-Stecher-Bildes, kam dem Verein zugute. Die PBI “Fakten helfen” zur Problematik und Prävention von Schwangerschaftsabbrüchen ist weiterhin in Arbeit, der “Tag des Lebens” mit den “Überraschungspäckchen” wird auch in Pfarren gerne gefeiert.

2020

war “coronabedingt” ein Jahr mit Einschränkungen: Unterstützungen im Rahmen unserer Schwangerenberatung waren besonders gefragt, unser Bildungsprogramm mit Workshops und der Ausstellung “LebenErleben” konnte nur vereinzelt angeboten werden. Auch die “Überraschungspäckchen” zum “Tag des Lebens” konnten trotz Terminverschiebung angeboten werden.
Die parlamentarische Bürgerinitiative “Fakten helfen” wurde weiter verfolgt. In der Klinik Innsbruck erhielten wir interessante Infos zur Pränataldiagnostik.

2023

startete das neue Team durch. Haupttätigkeiten und Angebote werden neu ausgerichtet und adaptiert. Unsere Beraterinnen sind vom Bundeskanzleramt als Sozialarbeiterinnen anerkannt und arbeiten nach den Grundgedanken der Sozialarbeitswissenschaft als Menschenrechtsprofession – nach Grundannahmen von Würde, Gleichheit und gegenseitigem Respekt, Selbstbestimmung, Teilnahme und Teilhabe am gesellschaftlichen Geschehen, Zugang zu Informationen und Wissensvermittlung zur Übernahme der Verantwortung für das eigene Handeln und für möglichen Konsequenzen. 

Wir arbeiten konstruktiv und konsequent an einer positiven Veränderung der Rahmenbedingungen für Betroffene im Sinne von Partizipation und Empowerment.